Frontalansicht der Überbauung Bättigmatt mit ecocoach AG

Ein Mehrfamilienhaus mit maximaler Energieautarkie

Mehrfamilienhaus «Bättigmatt»

Das Mehrfamilienhaus Bättigmatt ist dank einem Stromspeicher, Energie-Monitoring und Ladetechnik zukunftssicher. Ein Grossteil des Energiebedarfs wird mit Sonnenenergie und Batteriespeicher gedeckt. Die Wärme kommt CO2 neutral vom regionalen Fernwärmenetz. Elektromobilität ist von Anfang an für alle Wohnungen mitgedacht.

Bättigmatt
6423 Seewen (Schweiz)

9
Wohneinheiten

Elektrischer Energieverbrauch
ca. 27'500 kWh / Jahr

Überbauungen und Gebäude, die vom Energienetz weitestgehend unabhängig sind und sich selbst versorgen können – auch im Winter. Die Produkte von ecocoach machen es möglich. COO Benjamin Friedrich erklärt, weshalb die Energieversorgung von Morgen genau so aussehen kann, warum Nachhaltigkeit und Komfort bei ecocoach Hand in Hand gehen – und wo es eine grosse Portion Überzeugungsarbeit brauchte.

Benjamin Friedrich, das System von ecocoach lässt sich am besten am Beispiel der Überbauung «Bättigmatt» in Seewen SZ illustrieren. Ein Gebäude, das fast komplett autark funktioniert.

Genau, das Mehrfamilienhaus ist auf der Stromseite zu 80 Prozent autark, also über Selbstversorgung geregelt. Es ist natürlich weiterhin dem Netz angeschlossen, um die restlichen 20 Prozent, konkret die Tage mit wenig Sonne, an denen die Photovoltaikanlage nur wenig Energie bereitstellen kann, zu überbrücken.

Eigentlich hätten Sie aber auch dafür eine Alternative bereit.

Ja, wir haben in der Überbauung bereits eine Brennstoffzelle eingebaut, die die restliche Energie erzeugen könnte. Somit wäre das Gebäude dann zu 100 Prozent netzunabhängig. Es steht ein grosser Tank für Methanol bereit, um die Brennstoffzelle zu betreiben. Nur fehlt in der Schweiz ein Regelwerk für die Betriebsbedingungen, die Technik wurde für das Projekt noch nicht zugelassen.

Im «Bättigmatt» gibts Eigentumswohnungen mit gehobenem Standard. Der Beweis, dass nachhaltiges Wohnen nicht mit weniger Komfort einhergehen muss?

Richtig, genau das Gegenteil ist der Fall. Gleichzeitig ist es auch die Kernidee von ecocoach: Wir konzentrieren uns nicht nur auf Energie, sondern auch auf Gebäudeautomation. Viele sind in einem der beiden Segmente gut – wir verbinden beides miteinander. Und kombinieren so nachhaltiges Wohnen mit gehobenem Komfort.

Die Automation sorgt also für das gewisse Etwas. Was heisst das konkret?

Die Bewohnerinnen und Bewohner profitieren von etlichen Features, die es so in herkömmlichen Mehrfamilienhäusern nur selten gibt. Ein Beispiel: die automatische Storensteuerung. Wenn es heiss ist, machts Sinn, die Storen zwecks Schatten runterzulassen. Das funktioniert bei uns auch, wenn niemand zu Hause ist, das System erkennt den richtigen Zeitpunkt von selbst. Aber auch umgekehrt: Ist es beispielsweise zu windig, werden die Storen automatisch wieder eingefahren, bevor sie eventuell Schaden nehmen könnten.

Wir alle kennen den jährlichen Brief von der Liegenschaftsverwaltung im Herbst: «Bitte nur kurz und nicht unnötig lüften!» Erübrigt die Automation von ecocoach dieses Schreiben?

Das wird tatsächlich hinfällig. Unser System kann Fensterkontakte auslesen und nach einer bestimmten Zeit den Nutzer via App einen Hinweis geben, aber auch die Heizung selbstständig zurückregeln. Dasselbe gilt für Licht, Lüftung und andere grosse Verbraucher, sie lassen sich auch über Szenen oder in Abwesenheit steuern. Je nach Einstellung merkt das System gleich selbst, wenn niemand zuhause ist und reduziert den Verbrauch auf ein Minimum. Je nachdem wie viel Automation tatsächlich eingesetzt wird, lässt sich damit nicht nur der Komfort erhöhen, sondern auch merklich Energie sparen.

Die Bewohnerinnen und Bewohner vom «Bättigmatt» leben nicht nur in einer Überbauung, die modernsten Energiestandards entspricht, sie haben auch zu jedem Zeitpunkt den Überblick über die einzelnen Vorgänge.

Das ist natürlich sehr wichtig. Alle Komponenten sind in einer Plattform integriert, welche in einer App dargestellt werden und Bewohnerinnen und Bewohner auf ihrem Tablet angezeigt bekommen. Hier ist alles visualisiert und auch für Laien einfach zu verstehen. Nutzerinnen und Nutzer kriegen alle nötigen Infos zum Energiehaushalt ihrer Wohnung, was Strom, Wärme, Kalt- und Warmwasser betrifft. Die Verbrauchswerte lassen sich übrigens im Viertelstundentakt abrufen, beispielsweise zu Abrechnungszwecken.

Die App dient aber nicht nur zu Informationszwecken.

Nein, man kann die einzelnen Komponenten damit auch selbstständig ansteuern. An einem heissen Sommertag beispielsweise produziert die Photovoltaikanlage mehr Strom als nötig. Nutzerinnen und Nutzer können vorher einstellen, dass der überschüssige Strom nicht zurück ins Netz gespiesen wird, sondern die Energie beispielsweise dazu benutzt wird, den Speicher aufzufüllen oder Warmwasser aufzubereiten. Schliesslich ist die selbstgewonnene Energie günstiger und nachhaltiger. Die Anlage misst automatisch, wie viel Sonnenenergie da ist und führt die Aktion selbstständig aus. Auch die Ladestationen lassen sich einzeln anwählen.

Um die Elektroautos mit Sonnenenergie zu tanken?

Genau, auch das Elektroauto ist Teil der App – also gewissermassen auch des Gebäudes. Alle Komponenten, die zum Nutzer der Wohnung gehören, lassen sich darüber steuern. So kann man beispielsweise auswählen, ob die Ladestation immer mit Strom beliefert werden soll. Oder nur dann, wenn Energie von der Photovoltaikanlage zur Verfügung steht. Oder man entscheidet darüber, ob das Elektroauto tagsüber oder in der Nacht geladen werden soll. Wenn das Fahrzeug beispielsweise morgens gebraucht wird.

«Bereits heute sind 21'000 verwaltete Geräte mit 300'000 gesteuerten Endpunkten auf der ecocoach-Plattform.»
- Benjamin Friedrich, COO bei ecocoach AG

Alles Features, die komfortablem Wohnen zugutekommen. ecocoach gibts aber auch fürs Gewerbe.

Auch hier ist unser System äusserst beliebt. Und zwar, weil wir im Gegensatz zu den meisten anderen Produkten auf dem Markt bei einem Stromausfall eine echte Alternative bieten. Viele Firmen sind darauf angewiesen, dass beispielsweise ihre IT-Infrastruktur rund um die Uhr mit Strom versorgt ist. Unser System zapft bei einem Stromausfall nicht einfach nur den Stromspeicher an, bis dieser aufgebraucht ist. ecocoach schafft in solchen Situationen einen in sich geschlossenen Notstromkreis. Hier sprechen wir von Tagen, Wochen oder gar Monaten, die sich so überbrücken lassen.

Das könnte künftig nicht nur in Einzelfällen von Nöten sein, sondern auch im Hinblick auf die drohende Energiekrise.

Wir merken tatsächlich, dass die Nachfrage auf unsere Produkte seither deutlich zugenommen hat. Denn wie bereits angetönt: Speicher ist nicht gleich Speicher. Ein solcher mit einer normalen Notstromfunktion kann kein Netzwerk aufbauen, das auch die lokale Stromerzeugung weiterbetreibt. Das Gebäude ist deshalb schon sehr bald wieder auf Netzstrom angewiesen. Unser System baut in solchen Situationen einen lokalen Netzersatz auf. Damit kann es beispielsweise die Photovoltaikanlage oder ein Blockheizkraftwerk wieder in Betrieb nehmen und diese auch entsprechend regeln. Solche Produkte werden in der aktuellen Situation viel stärker gesucht. Gefragt sind Lösungen, die das Potenzial haben, eine Krise zu überdauern.

ecocoach ist im Gewerbe aber nicht nur wegen der hohen Versorgungssicherheit beliebt, sondern auch dank der Gebäudeautomation, die sich für Geschäftsgebäude individualisieren lässt.

Natürlich können Geschäftskunden dieselben Funktionen nutzen wie Private. So können Büros beispielsweise während der Arbeitszeit geheizt werden, abends wird die Heizung automatisch runtergefahren. In das ecocoach-System lassen sich aber auch bereits bestehende Modelle integrieren: Eine Anlage ist zum Beispiel bereits mit einem Wasserkraftwerk ausgestattet, dieses wurde in unsere App aufgenommen und der Betreiber bekommt eine Push-Meldung, wenn eine Störung auftritt. Ein weiteres Beispiel ist eine Rampenheizung: ecocoach schaltet diese automatisch ein, wenn die Oberfläche vereist ist und sorgt dafür, dass niemand ausrutscht.

Ist das Modell von ecocoach dasjenige, das sich in Zukunft durchsetzen wird?

Ich bin davon überzeugt, dass es künftig kein rein zentralisiertes Energieverteilungsnetz mehr geben wird. Unsere Energieversorgung wird dahin gehen, dass es viele kleine Inseln gibt, die sich untereinander vernetzen und Energie gegenseitig verkaufen oder direkt zuschieben können. ecocoach liefert dafür die entsprechende Technologie.

Was treibt Sie persönlich an, die Energieversorgung von Morgen aktiv mitzugestalten?

Das Herz von ecocoach – und meines natürlich ebenfalls – schlägt dafür, die Energiewende in die Realität zu bringen. Dazu ist es nötig, Infrastruktur, die über Jahrzehnte funktioniert hat, zu hinterfragen und teilweise aufzubrechen, um Innovationen einzubringen.

Da sind Widerstände vorprogrammiert.

Damit gilt es umzugehen und es braucht entsprechend Durchsetzungskraft. Wenn ich irgendwo hinwill, wo ich jetzt noch nicht bin, muss ich auch mal unkonventionelle Wege gehen. Wir mussten schon an der ein oder anderen Stelle richtig viel Überzeugungsarbeit leisten, sind anfangs auch belächelt worden. Jetzt können wir unsere Vision in die Realität umsetzen – und der Markt bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Bereits heute sind 21'000 verwaltete Geräte wie Zähler, Schalter und Speicher mit 300'000 überwachten beziehungsweise gesteuerten Endpunkten wie z.B. Temperatur oder Wärmemenge auf der ecocoach Plattform.

Details zur Referenz

Photovoltaikanlage
  • Leistung 75 kWp
  • Stromproduktion ca. 55'000 kWh/Jahr
ecoBatterySystem

2x Batteriesystem

  • Speicherkapazität 52 kWh / Gesamtkapazität 104 kWh
  • Lade- & Entladeleistung 24 kW / Gesamtleistung 48 kW
  • Notstromfähigkeit: Ja
ecoEnergyCoach

Energie­managementsystem

  • Visualisierung der Energiedaten
  • Eigenverbrauchs­optimierung
  • Optimierung & Steuerung der Energieflüsse von Wasserkraftwerk, Photovoltaik, Boiler / Heizstab & Batterie
ecoChargingCoach

Lademanagement / Lastmanagement für Ladestationen

  • Anzahl Ladestation(en): 3 private
  • Marke: verschiedene, gemäss Kompatibilitätsliste möglich
  • Skalierbarkeit: beliebig erweiterbar, max. 20 Ladestationen
  • Abrechnung: via ecoOneClick (siehe nächste Zeile)
ecoOneClick

Abrechnungssystem der Nebenkosten

  • Energieflüsse der 9 Wohneinheiten
  • Heizung, Kalt- & Warmwasser
  • Strom / ZEV
  • Ladestation
  • Contracting via econergy systems AG
ecoSetupTool

Plattform für Inbetriebnahme durch Installateure, ermöglicht die Konfiguration ohne Programmierkenntnisse

ecocoach App

Vorteile für Stockwerk­eigentümer:

  • Steuerung der Wohnung
  • Visualisierung der Energiedaten
  • Szenenerstellung

Vorteile für Vermieter:

  • Überwachung der kompletten Überbauung
  • Alarmmeldung direkt auf Smartphone
  • Fernzugriff für Wartung
Smart Home

Heizung / Lüftung / Licht / Jalousien / Wetterstation

Besonderheiten
  • Contracting via econergy systems AG
  • Komplettlösung von Energiemanagementsystem bis Smart Home
  • Photovoltaik auf dem Dach und an der Fassade
Beteiligte Unternehmen

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