KOCH AG
Die KOCH AG produziert jetzt nachhaltig mit Energiemanagement & Batteriespeicher von ecocoach.
5619 Büttikon
(Schweiz)
Bauunternehmung
Elektrischer Energieverbrauch
ca. 100'000 kWh/Jahr
Werkstoff Holz für nachhaltige Gebäude
Kaum ein Baustoff ist so nachhaltig, wie Holz. Er wächst in heimischen Wäldern und bindet dort das Treibhausgas CO2. Für einen Baustoff klingt es paradox: Je mehr regionales Holz wir verbauen, desto besser ist es für die Umwelt und das Klima. Kein Wunder, geht selbst der Nachhaltigkeits-Begriff als solches auf die Forstwirtschaft zurück. Vor 300 Jahren hat ihn der damalige Leiter des Oberbergamtes Freiberg Hans Carl von Carlowitz im Werk «Sylvicultura Oeconomica» festgehalten. Darin erläuterte er das Prinzip, dem Wald nur so viel Holz zu entnehmen, wie nachhaltig nachwächst. Die Faszination für den einzigartigen Baustoff teilt auch die ecocoach-Kundin KOCH AG aus Büttikon.
Vision des nachhaltigen Betriebs
Angefangen als Kleinbetrieb im Nebenerwerb, ergänzend zur Landwirtschaft, wird das Familienunternehmen mittlerweile in der dritten Generation geführt. Heute ist die Unternehmensgruppe mit 65 Mitarbeitenden in die Sparten Architektur, Holzbau und Immobilien gegliedert. Geht es um Bauvorhaben, kann sich die KOCH AG auf einen jahrzehntelangen Erfahrungsschatz stützen.
Mit dem Start des eigenen Solarprojekts im Jahr 2017 betrat die Firma Neuland. Das Ziel: den eigenen Betrieb vollständig mit Solarstrom einer PV-Anlage zu versorgen. Dass die Reise deutlich weiterführen würde, ahnte damals noch niemand. Auch nicht Stefan Baumann, Kalkulator und Baukostenplaner der Architektursparte des Familienunternehmens. Baumann hatte zum Zeitpunkt des Projektstarts Erfahrung mit einem – wenn auch privaten – Solarprojekt, so dass er von der Geschäftsleitung zum Projektleiter auserkoren wurde.
Ganzheitliche Konzeption & Planung
Bereits beim gemeinsamen Projektstart mit den Fachplanern der ELO-PLAN AG wurde schnell klar, dass das Projekt für den Betrieb enormes Potenzial zur Erreichung der eigenen Nachhaltigkeitsziele birgt. Im Hinblick auf die Strompreisentwicklung und eine optimale Ausnutzung der PV-Anlage hat die KOCH AG die Integration eines Stromspeichers mitprojektiert. Hierbei kam entgegen, dass die Preise für Photovoltaik-Module im Zeitraum zwischen Planung und Baustart erfreulicherweise deutlich gesunken waren. Für Baumann selbst war klar, dass auch die Mobilität mit zur Betrachtung der Gesamtkonzeptes gehört. Daher hat die Firma direkt den stufenweisen Auf- und Ausbau eigener Ladestationen für Gäste und Mitarbeitende im Projekt eingeplant. Auch eine weitere Herausforderung wurde berücksichtigt: die elektrische Hauptverteilung des Betriebs musste altershalber vollständig ersetzt werden.
Strom ernten & speichern
Im Jahr 2023 wurde die PV-Anlage dann durch CKW Conex AG gebaut. Die KOCH AG entschied sich für die Vollbelegung aller verfügbaren Dachflächen, was einer Modulfläche von 2'847 Quadratmetern entspricht. Beim Bau wurden insgesamt 11 Kilometer Solarkabel verlegt. Der Jahresertrag der Anlage mit einer Leistungsspitze von 620 Kilowatt beläuft sich nun auf ca. 600'000 Kilowattstunden. Rechnerisch liessen sich damit 170 Vier-Personen-Haushalte mit Strom versorgen. Der Eigenverbrauch des Familienbetriebes beläuft sich auf rund 100'000 kWh pro Jahr.
Die PV-Anlage speist nun zwei Stromspeicher des Typs ecoBatterySystem der ecocoach AG mit einer Gesamtkapazität von 130 kWh. Die Elektroinstallation inklusive der Erneuerung der Gesamtverteilung wurde von der Bütler Elektro Telecom AG umgesetzt. Sie hat auch das Energiemanagementsystem der ecocoach AG mitintegriert. Die Fachplaner erkannten das Potenzial des ganzheitlichen Energiemanagements schon früh und setzten auch bereits in anderen Projekten auf das System.
Von der PV-Anlage profitiert auch das angrenzende Restaurant Linde. Das Gebäude befindet sich ebenfalls im Besitz des Eigentümers der KOCH AG. Mit dem Betreiber wird durch den Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) direkt die Strombelieferung geregelt und der Restaurationsbetrieb somit ebenfalls nachhaltig aufgestellt.
Ganzheitlich durchdachtes Energiesystem
«Die gesamtheitliche Plattform der ecocoach AG ist gerade im Bereich von Arealnetzen einzigartig auf dem Markt. Sie ermöglicht eine umfassende Kombination von Energiemanagement, Lademanagement und Lösungen zur Eigenverbrauchsoptimierung, welche eine intelligente Steuerung im Gewerbe überhaupt erst möglich macht», hält Projektleiter Baumann fest.
So erhöht das System von ecocoach die Rentabilität von PV-Anlagen, indem es Stromverbraucher gezielt und automatisch ansteuert, um einen maximalen Eigenverbrauchsgrad zu erzielen. Auch die Betriebssicherheit wird erhöht: das Prinzip der Installation bei der KOCH AG sieht vor, dass die schwarzstartfähigen Batterien bei einem Stromausfall innert weniger Sekunden ein 3-phasiges Inselnetz aufbauen. Das heisst, bei KOCH können im Notfall die Batterien in Verbindung mit der PV-Anlage wichtige Verbraucher weiterbetreiben.
Das dynamische Lade- und Lastmanagement von ecocoach wiederum verteilt die verfügbare Energie auf die derzeit sechs Ladepunkte für E-Fahrzeuge. Dabei berücksichtigt es den Energiebedarf der Gebäude sowie die PV-Stromproduktion. In Zukunft wird das noch wichtiger: die Ladeinfrastruktur bei der KOCH AG ist für bis zu 46 Ladepunkte vorbereitet. Leerrohre und Schächte wurden bereits verlegt und gebaut. Schliesslich ist bei der Einführung betrieblicher E-Mobilität Weitblick gefragt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die KOCH AG nebst Pkw künftig erste Pritschenfahrzeuge elektrifiziert.
Das Lademanagement berücksichtigt dabei auch standortabhängige Freischalte-Methoden der Ladepunkte. Während die Mitarbeiter der KOCH AG sowie das Restaurant den Ladevorgang von Gästen mittels App startet, schaltet die Geschäftsleitung ihre Weidmüller-Ladestationen mittels RFID-Chip frei.
Kaum Überraschungen, viel erneuerbare Energie
Die Projektleitung rechnet noch im Frühjahr 2024 mit dem Abschluss des Gesamtprojekts. Schon jetzt ist aber klar: das System von ecocoach bewährt sich im Einsatz. «Die Integration erfolgte hürdenlos und ich kann die ecocoach AG für gewerbliche Projekte überzeugt weiterempfehlen. Hervorheben möchten wir die Flexibilität und die rasche Lernkurve mit dem System.», so Baumann. Angesprochen auf Tücken im Projekt hält er schmunzelnd fest, dass ausgerechnet eine sonst unkomplizierte Komponente das Leben der Installateure erschwert hat. Tatsächlich waren eine Zeitschaltuhr und eine kleinere Überraschung im Tiefbau die einzig nennenswerten Hürden im Projekt. Sämtliche Herausforderungen, wie die Berechnung von Leistungsströmen der verschiedenen Unterverteiler hat ecocoach gemäss der Projektleitung souverän gemeistert.
Und so ist die KOCH AG in Zukunft nachhaltiger und weitgehend autark unterwegs. Aber nicht nur das – auch die über den Eigenbedarf hinaus versorgten Haushalte dürfen sich über den Zuwachs um einen verlässlichen Einspeiser von Strom aus erneuerbaren Quellen freuen.