Mit Batteriespeicher, PV und Energiemanagement eine Käserei nachhaltig & sicher betreiben

Käserei Bräägg

Seit mehr als 100 Jahren wird auf dem Brääggfeld in Bazenheid Käse produziert. Im Jahr 2009 hat die Familie Manser den Betrieb erworben. Zuvor hatte sie neun Jahre lang einen Pachtbetrieb in Sedrun geführt. Thomas Manser widmet sich als Käsermeister der Milchverarbeitung und dem unabhängigen Schweinemastbetrieb. Seine Frau Bernadette führt als gelernte Bäckerin und Konditorin den Verkaufsladen direkt an der vielbefahrenen Hauptstrasse.

9602 Bazenheid
(Schweiz)

Landwirtschaftsbetrieb

Elektrischer Energieverbrauch
ca. 150'000 kWh/Jahr

Käserei der Zukunft

Die Käserei Bräägg setzt auf Energieeffizienz, als auch auf die Produktion und Speicherung von eigenem Strom. Denn die Käseproduktion ist energieintensiv. Preisschübe bei Strom und fossilen Energieträgern wirken sich spürbar auf Produktionskosten und Margen aus.

Der unternehmerische Geist und die Energie der Familie sind spürbar. Jährlich verarbeitet sie eine Million Kilogramm Mich zu verschiedenen Halbhartkäsen, Weichkäse, Mutschli und weiteren Spezialitäten. Im Maststall, der direkt an die Käserei angrenzt, hält Thomas Manser zudem tausend Schweine. Gezüchtet und gemästet wird nach dem IP-Suisse Standard. Das Gütesiegel, der rote Marienkäfer, zeichnet das Fleisch aus tiergerechter Herstellung aus. Den Käse setzen Mansers an Grossverteiler ab, das Fleisch wird durch Micarna weiterverarbeitet. Ein Fünftel der Produktionsmenge vermarktet die Familie direkt.

Energieeffizienz gegen hohe Preise

Die Produktion von Milch- oder Fleischerzeugnissen benötigt viel Energie. Der jüngste Preisschub für Strom und fossile Energieträger machte sich auch bei vielen Schweizer Käsereien schmerzlich bemerkbar. Wirtschaftliche Unsicherheiten und die Inflation wirken sich zudem negativ auf die Kauflust und die Kaufkraft der Konsumenten aus. Das Resultat: Die inländische Käseproduktion schrumpfte im Jahr 2022 um 2,5 Prozent und die Menge des exportierten Schweizer Käses nahm um 6,7 Prozent ab. Wer im Geschäft mit Schweizer Molkereierzeugnissen wettbewerbsfähig bleiben will, setzt nun bei der Effizienz und Energiekosten an.

Fromarte, der Dachverband der Schweizer Käsespezialisten, unterhält eine Zielvereinbarung zur Steigerung der Energieeffizienz sowie zur Reduktion des CO2-Ausstosses mit der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW). Die Branchenlösung ermöglicht es gewerblichen Betrieben, die CO2-Abgabe teilweise zurückzuerhalten. Voraussetzungen dafür ist die Senkung des Energieverbrauchs gemäss definierten Zielwerten. An diesem Benchmark-Modell, bei dem die Fortschritte der Teilnehmer jeweils mit der effizientesten Käserei innerhalb einer Gruppe verglichen werden, beteiligt sich auch Thomas Manser.

«Funktioniert die Fütterungs-, Melk- oder Kühltechnik in der Landwirtschaft aufgrund von Stromausfällen nicht, ist das kritisch. Gerade bei der Milchverarbeitung muss die Kühlkette aus Qualitätsgründen sichergestellt werden. Die Weiterverarbeitung wiederum erfordert viel Wärme. Ohne das alles gibt es keinen Schweizer Käse.»
- Thomas Manser, Käsermeister & Geschäftsführer der Käserei Bräägg

Stromproduktion höher als Verbrauch

In einem ersten Schritt haben die Mansers eine kleine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 30 Kilowatt installiert, die im Zuge einer Stallerweiterung um 10 Kilowatt ausgebaut wurde. Zwei weitere Ausbauetappen mit jeweils 120 Kilowatt und 80 Kilowatt folgten. Heute beläuft sich die Gesamtleistung der Anlagen auf 240 Kilowattpeak. Nun scheinen die Begeisterung und der Optimierungsdrang endgültig geweckt: Beim Bau der letzten Anlage haben Manser und sein Team tatkräftig mitgewirkt.

Noch vor dem Bau der Anlagen haben der Mastbetrieb und die Käserei jährlich 150'000 Kilowattstunden Netzstrom bezogen. Die höchste monatliche Stromrechnung, die Manser bisher beglichen hat, belief sich auf 3'000 Schweizer Franken. Mittlerweile übersteigen die Erträge aus der Einspeisevergütung seines Versorgers Regionalwerk Toggenburg AG (RWT) in den ertragsstarken Monaten die Kosten für den Netzbezug. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass Manser bald zum dauerhaften Netto-Einspeiser wird.

 

Stromspeicher für Versorgungssicherheit

Möglich ist das dank den Stromspeichern der ecocoach AG aus Brunnen (SZ). Die Systeme des Batteriespeicher-Spezialisten machen den Öko-Strom aus eigener Produktion rund um die Uhr verfügbar. Das gilt auch bei Stromausfällen: Das System verfügt über eine integrierte Notstrom-, Netzersatz- und Inselnetzfunktion. Damit die Anlage auch ohne Bezug aus dem öffentlichen Stromnetz funktioniert, musste die Familie vor den eigenen Batterie-Speichern nachträglich eine Netztrenneinrichtung installieren.

Die einzelnen Speicher von ecocoach verfügen abhängig von der Konfiguration über Kapazitäten von 26 bis 65 kWh. Das System ist auf bis zu sechs Systeme mit 390 kWh erweiterbar. Drei voll bestückte Speichersysteme sind bei Manser derzeit im Einsatz, der Ausbau um ein viertes System ist absehbar, um selbst den Leistungsspitzentarif des Stromversorgers zu meiden.

Die Batteriespeicher sind mit einem vollwertigen Energiemanagement-System der Brunner Spezialisten ausgestattet. Es steuert die Energieströme zwischen der Erzeuger- und Verbraucherseite auf Basis von Messdaten für optimale Energieeffizienz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit.

Eigenbedarf lässt sich steuern

Die Optimierung in der Käserei Bräägg ist herausfordernd, da die Käseproduktion festen Zeiten folgt, was Leistungsspitzen schwer vermeidbar macht. Eine neue Wärmepumpe hat die Käserei Bräägg vor rund einem Jahr installiert. Sie dient der Bodenheizung von rund 1‘500 Quadratmetern Fläche in den beiden Wohnbereichen sowie im Schweinestall. Schliesslich müssen sich Schweine mit Freilauf im Winter aufwärmen können und im Sommer Abkühlung. Mansers Mastbetrieb verfügt auch über ein eigenes Mahlwerk für die Futterproduktion, wodurch er auf Getreidepreise reagieren kann. Der Lastgang des Mahlwerks ist hier ähnlich wie bei der Kühltechnik beeinflussbar.

Nach der Optimierung ist vor der Optimierung

Fragt man Manser nach der nächsten Ausbaustufe, wird deutlich, dass es künftig weniger Optionen für ihn geben wird. «Das Problem ist die Wärmeerzeugung im Winter», berichtet Manser. Da für ihn persönlich weder ein BHKW noch Biogas Optionen sind, hat er eher eine saisonale Energiespeicherung in Form eines Sandspeichers im Blick. Denn die Netto-Null-Ziele gelten als gesetzt.

Diese stellen die energieintensive Käseproduktion gerade bei der Prozesswärme vor Herausforderungen. Neue Ideen, Lösungen und Technologien sind gefragt. Das Thema Energieerzeugung und -speicherung dürften so auch in den neuen Branchenleitfaden Energieeffizienz in Käsereien einfliessen.

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Details zur Referenz 
 

Photovoltaikanlage
  • Leistung 240 kWp
  • Stromproduktion ca. 250'000 kWh/Jahr
ecoBatterySystem

3x Batteriesystem

  • Speicherkapazität 195 kWh / Gesamtkapazität 195 kWh
  • Lade- & Entladeleistung 72 kW / Gesamtleistung 72 kW
  • Notstromfähigkeit: Ja
ecoEnergyCoach

Energie­­managementsystem

  • Visualisierung der Energiedaten
  • Eigenverbrauchs­optimierung
  • Optimierung & Steuerung der Energieflüsse von Photovoltaik & Batterie
ecoChargingCoach

Kein Lademanagement / Lastmanagement für Ladestationen

ecoOneClick

Kein Abrechnungssystem der Nebenkosten

ecoSetupTool

Plattform für Inbetriebnahme durch Installateure, ermöglicht die Konfiguration ohne Programmierkenntnisse

ecocoach App

Vorteile für Landwirt:

  • Visualisierte Energieflüsse & Echtzeitmessung von Produktion / Verbrauch
Smart Home

Kein Smart Home

Besonderheiten

Erweiterung Batteriespeicher zur Erhöhung Eigenverbrauch geplant

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